Anti-Hudeln

Auf meiner bekannten, kleinen Radtour gibt es in der Mitte der Strecke eine ziemliche Steigung.

Meine erste Strategie war: Viel Geschwindigkeit aufbauen, um dann so hoch wie möglich zu kommen. Während der Schwung sich abbaut runterschalten. In dem Moment, wenn der Schwung komplett abgebaut ist und ich praktisch stehe, so fest wie möglich in die Pedale treten, um ja nicht runterzurollen. Danach leicht hektisch strampeln um so schnell wie möglich oben anzukommen.

Beim ersten Versuch musste ich schon unter der Hälfte absteigen und schieben.

Beim zweiten Versuch bin ich schon weiter gekommen, aber musste trotzdem schieben.

Mit verbesserter Kondition kam ich dann irgendwann ohne Absteigen oben an, aber komplett außer Puste.

Dann kam mir eine Idee: Was ist, wenn ich mal nicht hudle?! Und das Ganze ruhiger angehe. Und wenn ich nicht raufkomme, dann komm ich halt nicht rauf.

Neue Strategie: Geschwindigkeit aufbauen, aber sich nicht gleich verausgaben. Wenn der Schwung weg ist, nicht in Panik verfallen. Auch wenn kurz Stillstand eintritt, das aushalten. Danach mit dem kleinsten Gang ganz langsam und kräftig weitertreten. Währenddessen sich mehrmals vorsagen:

„Es ist nur eine Durchhaltegeschichte. Es geht hier nur um Geduld und Durchhaltevermögen!“

Danach war ich erstaunt. Ich kam nicht nur oben an, ich war auch fast nicht außer Puste.

 

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