Veränderung

Sodala, ich möchte mir mal ganz spontan das Thema Veränderung anschauen. Veränderungen begegnen uns ja grundsätzlich jeden Tag. Manche sind kleiner, manche größer, einige voraussehbar und andere unerwartet.

Die Erde von ganz weit weg betrachtet unterliegt einer ständigen Veränderung. Manche sind zyklisch, manche aufbauend und manche spontan.

Und trotzdem könnte man meinen, dass sich eigentlich vieles wenig verändert, da es einem Muster unterliegt, welches einen bestimmten Zustand suggeriert. Also quasi ein Zustand indem eine gewisse Schwankung mit einkalkuliert ist. Ein Beispiel: Nehmen wir eine kleine, langsam wachsende Pflanze her. Ich betrachte sie erneut nach einem Tag, und stelle für mich fest, hier hat sich nichts getan, keine Veränderung.

Was ja unmöglich sein kann, weil diese Pflanze einen Tag gelebt hat und geatmet hat, Nährstoffe aufgenommen und Abgase ausgestoßen hat. Die Pflanze durchlebte also eine Menge an Veränderungen, aber ihr Grundgerüst sieht unverändert aus. Somit auch meine vereinfachte Beurteilung, dass sich die Pflanze nicht verändert hat.

Gibt es überhaupt Dinge, die sich gar nicht verändern?

Aus der ersten Perspektive könnte man das mit einem eindeutigen Ja beantworten. Viele Dinge offenbaren sich für den Betrachter als ein statisches Objekt, oder eine Statue ohne Innenleben, ohne weitere Abläufe etc.

Aus der zweiten Perspektive wirkt das schon komplett anders. Sie geht davon aus, dass jegliche oberflächlichen Bewertungen mangelhaft sind. Grundsätzlich deswegen, weil von einer komplexen Welt ausgegangen wird, die in mehreren Ebenen und Dimensionen aufgebaut ist. Zusätzlich wird angenommen, dass Nicht-sehen nicht gleich Nicht-existieren bedeutet. Vielleicht kann ich manche Dinge einfach nur nicht mit meinen Augen wahrnehmen, oder mit Augen grundsätzlich nicht.

Ich möchte mich noch um eine dritte Perspektive bemühen. Diese könnte sich mit Zeit beschäftigen. Nehmen wir zum Beispiel die Gegenwart her, und ich beobachte einen Zustand, dann könnte man von einem statischen Bild ausgehen. Im Moment gibt es also keine Veränderung. Der Moment ist befreit von jedem Anderswerden, er kann nur sein was er gerade ist.

Jetzt wird mir der Moment schon ziemlich sympathisch muss ich sagen.

Doch ein Moment ist auch schon schnell wieder um, und ein anderer Moment übernimmt seinen Platz. Oder ist es der selbe Moment?

Naja, hmm, ich muss da an das Meditieren denken, da begibt man sich ja in einen Zustand, der zeitlos erscheint, momentlos, und doch ist man in einem ganz bestimmten Moment gefangen. Ja, man schwebt auf einem einzigen Moment, der ewig ausgedehnt wird. Entschleunigung. Zeitlupe.

Anscheinend mögen wir Menschen Zeitlupe, um uns zu regenerieren. Oder sind wir einfach nur gegen Veränderung. Sträuben sich bei uns sofort die Haare, wenn das Wort „Veränderung“ auch nur geflüstert wird? Oder ganz anders, streben wir sogar Veränderung an, wollen wir das immer wiederkehrende Andere? Oder wissen wir vielleicht gar nicht was Veränderung bedeutet?

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