Freud im Auto

Ich dachte immer, wenn man unsicher beim Autofahren ist, dann wird man schnell wütend. Bei mir war das nicht so.

Wenn mich jemand ausgebremst hat, dann dachte ich:“Oh, bin ich zu schnell gefahren?“ Wenn jemand von hinten gedrängelt hat, habe ich gedacht: „Oh, bin ich zu langsam gefahren?“

Dann dachte ich, man wird vielleicht schnell wütend, wenn man schon besser fahren kann. Bei mir war das nicht so.

Ich konnte dann einfach nur besser Situationen einschätzen und schneller reagieren, was mich noch gelassener werden ließ.

Und wenn ich jemanden extrem langsam fahren sah, dachte ich: „ Hmm, der ist vielleicht ein Anfänger.“

Und wenn ich jemanden schnell fahren sah, dachte ich: „Oh, vielleicht hat der eine schwangere Frau im Auto sitzen und muss schnell ins Krankenhaus.“

Ich unterstelle den Autofahrern einfach keine bösen Absichten. Und hoffe darauf, das sie das gleiche bei mir auch tun.

Und wenn ich das Gefühl habe, dass sie es doch tun, dann denke ich mir: „Oh, ich glaube der hat keine Ahnung warum ich das gemacht habe.“

Wo ich aber selbst wütend werde, ist wenn andere Personen mich in Gefahr bringen, durch ihr leichtsinniges Fahren. Wenn sie zum Beispiel beim Autofahren auf ihr Handy schauen und währenddessen langsam auf meine Spur rüberkutschieren.

Am liebsten mag ich unbefahrene Straßen. Denn da muss ich mich nicht an die Geschwindigkeit des Vordermanns und nicht an die des Hintermanns anpassen. Da kann ich meine ganz eigene Geschwindigkeit wählen.

Witzig wie man in den kleinsten Alltagssituationen seine Denkmuster erkennen und analysieren kann. Verhalten ist immer auch Ausdruck der Persönlichkeit.

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