Yin & Yang

Es gibt ja jetzt die Bewegung gegen sexistische Werbung. Es wird behauptet, dass Darstellungen von geschlechterbezogenen Vorurteilen und Verhaltensweisen diskriminierend wirken. Und dagegen wird jetzt vorgegangen.

Aha.

Also bedeutet das dann auch, dass es sowas wie geschlechterbezogene Verhaltensweisen überhaupt nicht gibt. Und alles nur fiktiv ist. Und wenn man sowas „Absurdes“ abbildet auch gleichzeitig diese Gruppe diskriminiert.

Hmm spannend. Würde dann ja auch bedeuten, dass es auch keinen grundsätzlichen Unterschied gibt zwischen Mann und Frau, oder wie? Und erstrecht nicht in der Sexualität. Aha.

Und es würde auch bedeuten, dass alle Frauen dazu genötigt wurden, sich so zu präsentieren, und alle Männer gehirngewaschen wurden, weil sie sowas anziehend finden.

Aha.

Und wie leben dann diese Feministen ihre eigene Sexualität? Dürfen die dann keine sexy Dessous mehr kaufen gehen, weil sie vorher den Produzenten davon verklagt haben, weil er eine halbnackte Frau in Strümpfen abgebildet hat? Kapier ich nicht.

Wie verwerflich aber auch, so was Furchtbares, eine Frau so darzustellen, „Pfui“, haha.

Na jetzt aber ernsthaft, was soll das schon wieder werden? Und was ist eigentlich, wenn ich mich selbst als Frau sexy abbilden möchte, ist das dann ein indirektes emotionales Attentat gegen alle anderen Frauen?

Find das alles schon ziemlich verwirrend. Irgendwie haben das echt viele drauf, einfach mal alles grundsätzlich ablehnen. Aber was soll da bitte rauskommen? 

Ich versteh auch überhaupt nicht, warum es immer „gegen“ was sein muss. Wieso kann man nicht „für“ was sein. 

Und warum muss das dann immer so eine kategorische Ablehnung sein? Da ist es doch aufgelegt, dass man sich da verzettelt. Und die Gefahr ist auch groß, dass man einen Teil von sich selbst ablehnt.

Also wenn ich jede Werbung, wo eine Frau halbnackt dargestellt wird, als sexistisch bewerte, dann bin ich ja selbst der Täter, der diese Frau diskriminiert, oder nicht? Denn ich kenne ja den Hintergrund ja überhaupt nicht. Und was ist eigentlich, wenn ich selbst mal den Wunsch habe mich so zu präsentieren, ist das dann „Pfui“ oder wie?

Ich bin natürlich nicht blind und auch nicht unwissend. Mir ist die Perspektive, die Frau als Hascherl darzustellen, schon bekannt. Auch die Perspektive, dass die Frau als Lustobjekt für den Mann herhalten soll, ist nix Neues für mich.

Aber Respekt oder Wertschätzung bekommt man doch nicht durch Verbote. Wüsste nicht, wo das schon mal funktioniert hat.

Ich persönlich glaub eher, dass da Unverständnis entsteht, und vielleicht auch sowas wie eine Kluft. Im schlimmsten Fall entsteht sogar Frustration oder Wut.

Das könnte man doch sicherlich besser lösen. Außerdem, solange diese Werbungen funktionieren, funktionieren sie, das alleine ist schon genug Ausdruck der momentanen Situation würde ich mal sagen. Es befriedigt anscheinend irgendwelche Bedürfnisse, oder nicht?

Außerdem, wäre schon sehr fies einer kokainabhängigen Ratte ihre begehrte Droge von einer Sekunde auf die andere wegzunehmen.

Und der andere Punkt ist auch noch wichtig, was ist wenn die Anziehung der (noch immer existierenden) beiden Geschlechter genau dabei entsteht, die Unterschiedlichkeiten zu erkennen. Wie Yin und Yang. Und mit diesen beiden Polen zu spielen. Und sie nicht zu eliminieren.

Aber darüber kann sich ja jeder mal selbst Gedanken machen 🙂 …

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