Mr. NOO

NOO ist sehr oft da; er nervt mich und doch merke ich, dass er ein Teil von mir ist den ich nicht einfach wegsperren kann.

Er hat oft enorme Kraft, als hätte er monatelang trainiert, seine Muskeln protzen regelrecht. Deswegen wirkt er auch ziemlich attraktiv, fast so als könnte er Sicherheit bieten. Und doch macht er mich klein und unsicher. Er schreit unentwegt:„NOO!“ Und ich glaube ihm. Ich bezweifle seine Rufe oft nicht, da er ja ein Teil von mir ist. Es fühlt sich richtig an ihm zu folgen, doch führt er mich nirgends hin. Er bleibt nur stehen und schreit oder flüstert. Oft höre ich ihn den ganzen Tag, ich soll gar nichts mehr tun, weil alles so gefährlich ist. Somit gehe ich gehemmt, wenn ich wohin muss. Ich mag ihn immer weniger, weil er mich einengt, er nimmt mir den Platz zum Atmen, nur er darf atmen und er braucht viel Luft, um sich stark zu fühlen. Manchmal trickse ich ihn aus, wenn er schläft. Und dann tue ich verrückte Dinge. Keine Alltagsdinge, abnormal sollen sie sein. Gewagt und mit viel Power. Diese Energie kommt von der Abenteuerin. Sie ist neugierig und leidenschaftlich. Sie ist hemmungslos, weil sie nichts zu verlieren hat. Nichts macht ihr wirklich Angst. So viel hat sie schon erlebt und sie hat erfahren was sie alles schaffen kann. Sie hat schon große Abenteuer erlebt und ist durch viele Kriege gezogen. Sie wirkt zäh und sanft zugleich. Sie heißt BAMM.

NOO: Das sollst du nicht machen.

BAMM: Was heißt da „sollst“? Mich interessiert nur, was ich wirklich will. Und ich will das machen.

NOO: Tue es nicht! Du kannst das nicht. Du wirst dich lächerlich machen.

BAMM: Schau, wenn ich es nicht probiere, dann werde ich es nie wissen. Ich muss versuchen es zu tun.

NOO: Du wirst scheitern und dann enttäuscht sein. Und was machst du dann?

BAMM: Ich weiß nicht was ich dann tun würde, vielleicht einfach was anderes, oder es nochmal angehen bis ich es schaffe.

NOO: Das kostet doch viel zu viel Energie, mach doch lieber kleine Dinge die jeder macht. Das könntest du schaffen!

BAMM: Ich möchte aber keine kleinen Dinge. Ich denke in großen Sachen. Sachen die du dir nicht vorstellen kannst. Sie sind wunderschön und so spannend, dass ich die Aufregung gar nicht aushalte. Ich bin voller Energie und ich möchte meine Energie umsetzen, verwenden. BAMM! macht es. Es ist wie ein Feuerwerk, die Funken sprühen über den Himmel. Man schaut fasziniert mit glänzenden Augen hin, es löst alle schlechten Gefühle auf. Es inspiriert. Ein Hagel voller Ideen regnet herab. Manche lösen sich schnell auf, doch andere scheinen sich im Himmel eingebrannt zu haben, sie werden zu Sternen. Sie strahlen unentwegt, sie weisen eine Richtung, sie können nicht zerstört werden. Ich fühle mich vollständig, wenn ich sie sehe. Es sind Schätze, die jeder erleben sollte. Sie berühren direkt die Herzen, jede Mauer fällt sofort zusammen. Widerstand ist zwecklos. Es erfüllt einen von Innen, es ist warm und vertraut. Eine Urgewalt. Ich möchte, nein, ich werde es verbreiten. Ich werde mich weiterhin in Abenteuer stürzen und mich auf die Suche machen, noch mehr davon zu finden. Eigentlich suche ich es nicht wirklich, es ist mein Wesen. Ich bin es selbst. Ich bin die Munition für diese Sterne. Ich erschaffe sie, ich bin sie. Aber ich brauche Platz dazu, ich brauche Gefährten dazu. Vielleicht brauche ich auch einfach nur Augen, die mich sehen können. Ich brauche das Gefühl verbunden zu sein. Ich möchte es nicht nur selbst sehen können, ich möchte es mit anderen teilen. Ich möchte ein Teil von den anderen werden und bleiben.

(Jänner 2017)

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